Als Kommunikationsagentur arbeiten wir den ganzen Tag mit Wörtern. Darum haben wir das Online-Wörterbuch immer offen und schauen oft nach, wie sich ein Begriff korrekt schreibt. Damit auch Sie davon profitieren, stellen wir hier regelmässig Begriffe vor, deren Schreibweise nicht so ganz klar ist.


What the f…

Die drei Punkte – auch Auslassungspunkte genannt – sind beim Storytelling ein beliebtes Stilmittel, um im Text Spannung zu erzeugen. Ausserdem kommen sie zum Einsatz, wenn ein Satzteil, ein Wort oder ein Teil davon bewusst weggelassen wird, etwa bei bekannten Sprichwörtern oder Schimpfwörtern. Doch wann stehen vor oder nach den Punkten Leerschläge?

Auslassungspunkte stehen immer anstelle des Ausgelassenen – und zwar auf den Leerschlag genau. Es wird also kein Leerschlag gesetzt, wenn nur ein Wortteil fehlt. Lässt man aber ein ganzes Wort oder einen Satzteil weg, steht zwischen dem letzten ausgeschriebenen Wort und den Auslassungspunkten ein Abstand. Das gilt auch, wenn die drei Punkte kein konkretes Wort ersetzen, sondern bloss der Spannung dienen.

Endet ein Satz mit einer Auslassung, entfällt ausserdem der Satzschlusspunkt. Frage- und Ausrufungszeichen hingegen müssen immer gesetzt werden. Folgen auf einen weggelassenen Satzteil weitere Wörter, zum Beispiel um eine Pause anzudeuten, steht auch zwischen den Auslassungspunkten und dem nächsten Wort ein Leerschlag.

Beispiele:

  • Schöner S…, dass es schneit.
  • Ich … weiss es nicht mehr.
  • Wer nicht hören will …
  • Hallo! Ist da jemand …?

Alles zu seiner Zeit

Oft werden zwei Ausdrücke fast gleich geschrieben, haben aber eine völlig unterschiedliche Bedeutung. Ein Beispiel dafür: «zurzeit» und «zur Zeit».

Zusammengeschrieben bedeutet «zurzeit» so viel wie «im Moment». Die getrennte Form meint etwas anderes, nämlich «zu einer bestimmten Zeit». Sie wird also für einen Rückblick verwendet.

Beispiele:

  • Viele Unternehmen bauen zurzeit ihr Content Marketing auf.
  • Zur Zeit Napoleons wurden blutige Kriege geführt.

Nichts kann für immer gleich bleiben

Die Sprache verändert sich – und genauso die Schreibweise einiger Begriffe. Zu dieser Kategorie zählt «gleich bleiben». Einst in einem Wort geschrieben, ist seit der Rechtschreibreform die Schreibweise in zwei Wörtern korrekt.

Anders verhält es sich mit dem zugehörigen Adjektiv. Zwar ist «gleich bleibend» nicht falsch. Die Duden-Redaktion empfiehlt aber, den Begriff in einem Wort zu schreiben.

Beispiele:

  • Manche Dinge werden gleich bleiben, andere ändern.
  • Die Kosten fürs Content Marketing sind gleich geblieben.
  • Dank gleichbleibend hoher Qualität des Blogs hat sich die Leserschaft im letzten Jahr verdoppelt.

100-prozentig korrekt

Darf man beim Adjektiv «hundertprozentig» auch eine Schreibweise mit Ziffern wählen? Klar, das verbessert in vielen Fällen sogar die Lesbarkeit. Doch es lauert eine Tücke. Denn nicht immer braucht es einen Bindestrich.

Korrekt sind folgende Schreibweisen: 100-prozentig und 100%ig – also einmal mit Bindestrich und einmal ohne. Bei der zweiten Variante steht auch kein Leerschlag vor dem Prozentzeichen.

Beispiele:

  • Sein Alibi ist 100%ig wasserdicht.
  • Auf diese Kommunikationsagentur kannst du dich 100-prozentig verlassen.

Danke sagen, aber richtig!

Ob per E-Mail oder auf der Neujahrskarte: Wer sich schriftlich bedankt, sollte dies korrekt tun. Doch das ist gar nicht so einfach: Schreibt man «danke sagen» gross oder klein? Und wie steht es mit «danke für …»?

Bei der Formulierung «Danke sagen» ist sowohl Grossschreibung als auch Kleinschreibung korrekt. Der Duden empfiehlt jedoch die Grossschreibung. Steht das Wort danke für sich allein, ist es ein Partikel und wird grundsätzlich kleingeschrieben – ausser am Satzanfang. Der Dank hingegen ist ein Nomen und beginnt immer gross.

Beispiele:

  • Willst du nicht Danke sagen?
  • Hallo Susanne, danke für dein Geschenk.
  • Danke für die gute Zusammenarbeit!
  • Herzlichen Dank für das spannende Interview.

Richtig abkürzen – mit Mut zur Lücke

Abkürzungen sind beliebt, etwa in E-Mails. Denn sie sparen Zeit beim Schreiben. Aber Achtung: Die Kurzformen sind eine beliebte Fehlerquelle. Häufig sparen sich die Schreibenden vor lauter Geschwindigkeit gleich die Punkte und den nötigen Leerschlag zwischen den abgekürzten Wörtern. Die Abkürzung für «zum Beispiel» etwa lautet dann «z.B.» oder sogar «zB».

Dabei ist die Sache einfach: Nach jedem abgekürzten Wort steht ein Punkt und dazwischen ein Leerschlag. Zu den wenigen Ausnahmen gehören «usw.» und «etc.».

Beispiele:

  • Die Grammatik beinhaltet viele Teilgebiete wie z. B. die Kommasetzung.
  • Diese Textagentur ist u. a. auf Storytelling spezialisiert.
  • In der Sitzung ging es v. a. um die Unternehmensstrategie.

Gleich viel oder gleichviel?

Das sollte Ihnen nicht gleich sein: Schreibt man «gleich viel» in zwei Wörtern? Oder heisst es «gleichviel» in nur einem Wort?

Einmal mehr gibt es beides. Der Unterschied liegt in der Bedeutung. «Gleich viel» im Sinne von «genauso viel» wird in zwei Wörtern geschrieben:

  • Monika verdient gleich viel wie Arthur.
  • Die Arbeit wurde so aufgeteilt, dass jeder gleich viel zu tun hat.

Soll der Ausdruck hingegen für «einerlei», «unwichtig ob» oder «unabhängig davon» stehen, so wird er in einem Wort geschrieben:

  • Gleichviel ob es den Marketers gefällt: Ohne Content Marketing kommt heute kein Unternehmen mehr aus.
  • Gutes Storytelling punktet, gleichviel wie alt der Text ist.

Neu, neuer, am …

… neusten oder neuesten? Ob die Steigerungsform von «neu» mit oder ohne «e» zur Bindung geschrieben wird, ist ein weiterer Fall für diesen Blog. Die Lösung: Gemäss Duden sind beide Schreibweisen richtig. Das gilt auch für den Superlativ anderer Adjektive, die auf «u» enden.

Beispiele:

  • Wann hat unsere treuste/treueste Kundin Geburtstag?
  • Am schlausten/schlauesten ist es, im Duden nachzusehen.
  • Neustens/Neuestens arbeitet er in einer Kommunikationsagentur.