Als Kommunikationsagentur arbeiten wir den ganzen Tag mit Wörtern. Darum haben wir das Online-Wörterbuch immer offen und schauen oft nach, wie sich ein Begriff korrekt schreibt. Damit auch Sie davon profitieren, stellen wir hier regelmässig Begriffe vor, deren Schreibweise nicht so ganz klar ist.


Wenn drei gleiche Buchstaben aufeinandertreffen

Bestimmt sind auch Sie schon Wörtern begegnet, die drei identische Buchstaben in der Mitte haben: Kunststoffflasche, Kaffeeersatz, Kennnummer oder schnelllebig, grifffest, fetttriefend. Der Grund dafür ist fast immer derselbe: Zwei Wörter werden zusammengesetzt – und das erste endet mit einem Doppelbuchstaben, während das zweite mit demselben Buchstaben beginnt.

Müssen alle drei Buchstaben stehen bleiben?

Ja. Nach aktueller Rechtschreibung werden alle drei Buchstaben geschrieben, um die Wortstämme der einzelnen Teile zu erhalten. Bei Substantiven darf aber zur besseren Lesbarkeit ein Bindestrich gesetzt werden. Zum Beispiel:

  • Kunststoffflasche / Kunststoff-Flasche
  • Kongressstadt / Kongress-Stadt
  • Geschirrreiniger / Geschirr-Reiniger

Ob Sie den Bindestrich tatsächlich verwenden, ist eine Frage der Lesbarkeit. Doch wenn Sie ihn verwenden, müssen Sie auf den Sinnzusammenhang achten. Das heisst: Der Bindestrich sollte immer den sogenannten Hauptsinneinschnitt markieren. Die Schreibweisen Rollladen oder Roll-Laden sind beide korrekt. Doch wenn Sie Rollladenschrank koppeln möchten, ist nur die Schreibweise Rollladen-Schrank korrekt. Bei Roll-Ladenschrank ist der Hauptsinneinschnitt am falschen Ort.

Adjektive und Partizipien: lieber ohne Bindestrich

Bei Zusammensetzungen mit Adjektiven oder Partizipien als zweitem Bestandteil ist die Bindestrichschreibung zwar erlaubt, aber nicht empfehlenswert. Schreiben Sie also:

  • fetttriefendes Essen statt fett-triefendes Essen
  • stillliegender Bahnhof statt still-liegender Bahnhof

Silbentrennung: Wörter richtig trennen

Wenn ein Wort am Ende einer Zeile keinen Platz mehr findet, kommt die Silbentrennung ins Spiel. Sie sorgt dafür, dass der Text lesbar bleibt – und optisch ansprechend gesetzt ist. Doch wie trennt man Wörter korrekt? In diesem Beitrag erfahren Sie die wichtigsten Regeln zur Silbentrennung.

Warum Silbentrennung?

Die Silbentrennung dient nicht nur dem Zeilenumbruch, sondern auch der Lesbarkeit. Eine gut gesetzte Trennung hilft, den Lesefluss nicht zu stören. Besonders im Printlayout – ob Broschüre, Magazin oder Geschäftsbericht – sorgt eine korrekte Trennung für ein harmonisches Schriftbild.

1. Einsilbige Wörter werden nicht getrennt

Wörter mit nur einer Silbe bleiben immer ganz:

Ohr, Tier, Zug, Stadt, Bus

2. Mehrsilbige Wörter trennt man nach Sprechsilben

Bei mehrsilbigen Wörtern richtet sich die Trennung nach der gesprochenen Silbenstruktur:

sa-gen, re-den, Am-sel, Wer-bung, Er-de

3. Regeln für Konsonanten und Vokale

  • Ein einzelner Konsonant wird immer auf die neue Zeile gesetzt:
    Fra-ge, Ho-tel, le-sen, sie-ben
  • Bei mehreren Konsonanten wird der letzte auf die neue Zeile gesetzt:
    hin-ter-her, es-sen, Fens-ter, Pros-pekt
  • Ein einzelner Vokal am Wortanfang oder am Wortende kann nicht abgetrennt werden:
    Ader, Opa
  • Zwei gleiche Vokale und Doppellaute dürfen nur zusammen abgetrennt werden:
    Waa-ge, Ei-mer, Eu-le, Kai-ser, sau-er

4. Buchstabenverbindungen ch, sch und ck

Sie gelten als ein Laut und werden nicht getrennt: Bü-cher, Ta-sche, Zu-cker

5. Zusammengesetzte Wörter

Sie werden in der Regel nach sprachlichen Bestandteilen getrennt: Haus-tür, Zie-gen-bock, Blog-post

Diese Regeln der Silbentrennung gewährleisten einen guten Lesefluss und helfen dabei, Texte professionell zu gestalten. Deshalb lohnt es sich, sie zu kennen und zu beherzigen.

Unsere 10 Satzzeichen – und was sie können

Punkt, Komma, Fragezeichen – diese drei Satzzeichen verwenden wir täglich. Doch die deutsche Sprache kennt noch sieben weitere, die oft unterschätzt werden. Zeit, das volle Potenzial unserer Zeichensetzung zu entdecken.

Punkt (.)

Der Punkt beendet eine Aussage – schlicht und bestimmt.

Die Bachforelle ist in der Aare heimisch.

Fragezeichen (?)

Dieses Satzzeichen markiert das Ende einer Frage.

Ist die Bachforelle vom Aussterben bedroht?

Ausrufezeichen (!)

Das Ausrufezeichen markiert einen Ausruf oder eine Aufforderung. Es wirkt dringlich, emotional, auffordernd – ein Satzzeichen mit Power.

Wir müssen die Bachforelle retten!

Doppelpunkt (:)

Er kündigt etwas an – eine Erklärung, ein Zitat oder eine Aufzählung.

Der Bericht zeigt: Der Bestand der Bachforelle ist rückläufig.

Strichpunkt (;)

Weniger bekannt, aber stilistisch wirkungsvoll: Der Strichpunkt trennt zusammenhängende und gleichwertige Satzteile oder komplexe Glieder einer Reihung.

Die Bachforelle ist ein Edelfisch; sie gehört zu den Salmoniden.

Gedankenstrich (–)

Ein Multitalent: Er markiert nicht nur Gegensätze und Überraschendes, sondern auch Einschübe.

Die Bachforelle – ein beliebter Speisefisch – wird kaum noch wild gefangen.

Auslassungspunkte (…)

Sie deuten an, dass etwas offen bleibt, oder regen an, das Ausgelassene bei Sätzen oder Wörtern selbst zu ergänzen.

Steigende Wassertemperaturen und immer mehr fischfressende Vögel – klar, was das mit dem Bestand der Bachforelle macht …

Klammern ()

Sie liefern Zusatzinformationen – nützlich, aber optional.

Beispiel: Die Bachforelle bevorzugt kühle und klare Fliessgewässer (wie die Kander oder die Kiene).

Anführungszeichen («»)

Sie kennzeichnen Zitate oder markieren Wortgruppen oder einzelne Wörter mit besonderem Gebrauch.

«Die Bachforelle steigt zum Laichen die Flüsse hoch», erklärt der Berufsfischer.

Komma (,)

Das Komma strukturiert Sätze: Es trennt Aufzählungen, Einschübe und Nebensätze.

Die Bachforelle lebt in kühlen, klaren, sauerstoffreichen Gewässern.

Wirkung bewusst steuern

Je nach Satzzeichen verändert sich die Wirkung:

  • Die Bachforelle, ein dickes, prächtiges Exemplar, haben wir uns schmecken lassen.
      → Der Einschub ist sachlich integriert – eine nüchterne Beschreibung.
  • Die Bachforelle – ein dickes, prächtiges Exemplar – haben wir uns schmecken lassen.
      → Der Einschub wirkt stärker betont – fast wie ein anerkennendes Staunen.
  • Die Bachforelle (ein dickes, prächtiges Exemplar) haben wir uns schmecken lassen.
      → Der Einschub wirkt nebensächlich oder erklärend – als Zusatzinformation.

Sie sehen: Satzzeichen sind mehr als formale Pflicht. Richtig eingesetzt, beeinflussen sie auch die Betonung – und damit die Wirkung Ihres Textes.

Einfacher und doppelter Gedankenstrich

Der Gedankenstrich ist eines der wirkungsvollsten Satzzeichen. Er beeinflusst den Rhythmus von Sätzen, zieht die Aufmerksamkeit auf sich und erzeugt Spannung. Doch wann setzt man ihn ein – und wann braucht es gleich zwei?

Der einfache Gedankenstrich

Der einfache Gedankenstrich kennzeichnet eine Stelle im Satz, die zum Nachdenken anregt, den Blick auf eine unerwartete Wendung lenkt oder Spannung aufbaut:

  • Da – ein Peitschenknall, und sofort stoben die Pferde davon.
  • Schon glaubte sie sich verloren – da hörte sie eine Stimme.

Der einfache Gedankenstrich kann auch als Alternative für den Doppelpunkt stehen, wenn das Folgende noch deutlicher hervorgehoben werden soll:

  • Ihm fehlte vor allem eines – Geld.

Der doppelte Gedankenstrich

Gedanken, Bemerkungen und eingeschobene Sätze werden in Gedankenstriche eingeschlossen (= doppelter Gedankenstrich), wenn Kommas oder Klammern zu schwach erscheinen. In den folgenden Beispielen würde ein Komma den Einschub zu wenig betonen und Klammern würden ihn stark abschwächen. Nur der doppelte Gedankenstrich erzeugt den richtigen Effekt:

  • Sie war – wer könnte es ihr verübeln? – über diesen Streich erzürnt.
  • Der Hund traute sich – sein neuer Herr war eben eingetreten – nicht mehr aus dem Versteck hervor.

Komma oder Gedankenstrich? Manchmal braucht es beides

Ein Gedankenstrich ersetzt nicht immer ein Komma – in manchen Fällen braucht es beide Satzzeichen:

  • Er kam – noch am selben Abend –, aber mit schlechtem Gewissen.
  • Sie stand rasch auf – ich staunte ob ihrer Grösse –, um den Ordner zu holen.

Neu im Duden: Muss-Komma bei Zeit- und Ortsangaben

Seit der letzten Regeländerung im Jahr 2024 macht der Duden eine klare Vorgabe für die Kommasetzung bei zusätzlichen Zeit- und Ortsangaben. Während früher eine gewisse Freiheit bestand, diese als Einschübe oder als Aufzählungen ohne abschliessendes Komma zu behandeln, ist jetzt nur noch die Einschubvariante korrekt.

Was bedeutet das konkret?

Zeit- und Ortsangaben, die in einen Satz eingefügt werden, müssen durch Kommas abgetrennt werden.

Beispiele für Zeitangaben:

  • Am Donnerstag, (den) 7. November, treffen wir uns zum Joggen.
  • An Heiligabend, 24. Dezember, bleibt das Büro geschlossen.

Beispiele für Ortsangaben:

  • Die Firma Kinetics aus Zürich, Engelstrasse 1, übernimmt das Sponsoring.
  • Wir treffen uns in Bern, Herrengasse 1, direkt am Münsterplatz.

Merken Sie sich: Eine genauere Zeit- oder Ortsangabe wird immer als Einschub behandelt – nicht mehr als einfache Aufzählung. Deshalb müssen diese Angaben zwingend mit Kommas abgetrennt werden.

Zu Recht oder zurecht? – So vermeiden Sie typische Fehler

Der Lehrer tadelte den Schüler zu Recht. Doch als der Schüler daraufhin zurechtgewiesen wurde, kam er nicht mehr zurecht.

Was Sie beim Lesen dieses Satzes etwas verwirren mag, ist ein typisches Beispiel für die häufig falsch geschriebenen Wendungen «zu Recht» und «zurecht». Diese beiden Schreibweisen klingen gleich, sind aber in ihrer Bedeutung und Verwendung grundverschieden. Lassen Sie uns die Unterschiede einmal genauer anschauen.

«Zu Recht» – mit Berechtigung

Der Ausdruck «zu Recht» wird immer getrennt geschrieben. Er bedeutet so viel wie «mit Berechtigung», «berechtigterweise» oder «mit Recht» und steht in Kontexten, in denen etwas als gerechtfertigt oder angemessen bewertet wird.

Beispiele:

  • Der Lehrer tadelte den Schüler zu Recht.
  • Die Bürger protestieren zu Recht gegen die geplanten Kürzungen.

Eine einfache Eselsbrücke: Ersetzen Sie «zu Recht» gedanklich durch «berechtigterweise». Ergibt der Satz weiterhin Sinn, dann ist die Getrenntschreibung korrekt.

«Zurecht» – nur als Verbpartikel

Das alte Adverb «zurecht» hat in der modernen Sprache nur noch in Verbindung mit bestimmten Verben Bestand. Es tritt also als Verbpartikel auf, zum Beispiel:

  • sich zurechtfinden: Sie wird sich hier sicher schnell zurechtfinden.
  • mit etwas zurechtkommen: Er kommt mit den neuen Aufgaben gut zurecht.
  • jemanden zurechtweisen: Der Lehrer wies den frechen Schüler zurecht.

Sie sehen: In den Beispielen steht «zurecht» nie allein, sondern immer in Kombination mit einem Verb.

Geliket, gelikt oder geliked?

Am 20. August 2024 ist die 29. Auflage des Duden erschienen. Das Standardwerk der deutschen Rechtschreibung wurde um 3000 Einträge erweitert. Darunter sind Wörter wie Triggerwarnung, ChatGPT, prompten und nerdig. Ausserdem enthält der Duden jetzt auch angepasste Varianten bei Anglizismen, zum Beispiel beim Verb «liken».

Lange akzeptierte der Duden nur die Schreibweise gelikt. Denn normalerweise gilt: Englische Verben werden im Deutschen wie ein deutsches Verb mit gleicher Endung konjugiert. Deshalb bildet man liken wie lenken:

  • lenken: du lenkst, er lenkt, ich habe gelenkt
  • liken: du likst, er likt, ich habe gelikt

Neu ist aber auch geliked korrekt – für das sich sowieso bereits viele intuitiv entschieden haben. Die Regel dahinter: Im Partizip II gilt diese Schreibweise für alle Verben, die im Englischen ein stummes e haben, so wie to like – geliked und to fake – gefaked.

Kommas richtig setzen

Das Komma dient dazu, Sätze zu gliedern. Im Deutschen setzen wir das Komma in erster Linie nach grammatischen Gesichtspunkten – und es gilt: kein Komma ohne Grund! Denn falsch gesetzte Kommas verwirren die Lesenden.

1. Trennen Sie Haupt- und Nebensatz mit einem Komma

Kommas grenzen Haupt- von Nebensätzen ab. Hauptsätze erkennen Sie daran, dass sie für sich allein stehen können: «Die Software läuft einwandfrei.» Nebensätze hingegen können nicht für sich stehen: «Dass die Software reibungslos läuft.»

Nebensätze werden zum Beispiel mit Relativpronomen wie der, die, das eingeleitet. Das Komma steht immer vor dem Relativpronomen:

  • Die Software, die nicht richtig funktioniert.
  • Ich wehre gerade einen Hacker ab, der in das System eindringen will.

Nebensätze erkennen Sie auch an Signalwörtern wie aber, bevor, dass, nachdem, obwohl, um, weil, wenn. Setzen Sie das Komma immer vor das Signalwort:

  • Ich gehe davon aus, dass der Code fehlerfrei ist.
  • Du brauchst ein Programm, um Hacker abzuwehren.

2. Kommas bei eingeschobenen Nebensätzen

In einen eingeschobenen Nebensatz können Sie Erklärungen oder zusätzliche Informationen packen. Setzen Sie jeweils am Anfang und am Ende des Einschubs ein Komma:

  • Der Entwickler, der das letzte Update programmiert hat, ist heute nicht im Büro.

Prüfen Sie aber immer, ob es den Einschub wirklich braucht. Denn häufig ist er unnötig und Sie können ihn streichen:

  • Mit Einschub: Der Server, der bei uns steht, läuft immer noch.
  • Ohne Einschub: Der Server läuft immer noch.

3. Trennen Sie die einzelnen Teile einer Aufzählung mit Kommas

Wenn Sie eine Aufzählung haben, dann müssen Sie die einzelnen Teile mit Kommas trennen:

  • Wir sind Ihr Partner für die Konzeption, Inbetriebnahme und Wartung von Netzwerken.
  • Als Programmiersprachen stehen Java, Python und Visual Basic zur Auswahl.

Setzen Sie kein Komma vor den letzten Teil der Aufzählung. Die letzten Teile einer Aufzählung erkennen Sie an diesen Signalwörtern: und, oder, sowie.